Im Durchschnitt wird die Bremse 75.000 mal pro Jahr betätigt. Selbstverständlich wird erwartet, dass sie jedes einzelne Mal funktioniert. Bremssysteme mit Bremsflüssigkeit funktionieren hydraulisch, die enthaltene Flüssigkeit hat hygroskopische (=Wasser anziehende) Eigenschaften. Hat das hydraulische Bremssystem erstmal Wasser gezogen, findet Korrosion statt, die über kurz oder lang zum Versagen einzelner Bremskomponenten führen kann. Deshalb sollte die Bremsflüssigkeit periodisch erneuert werden, um Korrosion unter Kontrolle zu halten.
Durch den erhöhten Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit wird ihr Siedepunkt gesenkt. Das kann fatale Folgen haben, denn die Hitze, welche durch das ständige Komprimieren und Dekomprimieren in die Bremsflüssigkeit eingebracht wird (die Wärmeleitung von Bremsscheibe, Bremsbelag und Bremskolben in die Bremsflüssigkeit spielt hier nur eine untergeordnete Rolle) hat zur Folge, dass sich die Bremsflüssigkeit erhitzt. Wird der Siedepunkt des Bremsflüssigkeit-Wasser-Gemisches erreicht, geht die enthaltene Feuchtigkeit in den dampfförmigen Zustand über und es bilden sich Dampfblasen in der Flüssigkeitssäule. Da Wasserdampf im Gegensatz zu Bremsflüssigkeit komprimierbar ist - sich das Volumen also durch Druck sehr leicht verringen lässt - erreicht der durch Bremspedal und Hauptbremszylinder erzeugte Bremsdruck nicht mehr die Radbremszylinder und der Fahrer "tritt ins Leere". Im schlimmsten Fall kommt es zum kompletten Ausfall der Bremse!
Der Wechsel der Bremsflüssigkeit ist preiswert und in den periodischen Wartungsintervallen nach Herstellervorgaben ohnehin vorgesehen. Bremsflüssigkeit sollte äußerst vorsichtig gehandhabt werden, weil sie sehr aggressiv reagiert. Wir bei Allrad Müller entsorgen wir die alte Bremsflüssigkeit selbstverständlich fachgerecht.